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Vjosa Albanien Abenteuer-Kanutour
 Oktober 2023

Nach unserer Tour im Juli/Aug 2019 war das unsere 2te Befahrung.
Umfangreichere Infos zum Fluss sind hier einzusehen:
Vjosa-Tour 2019

Fotobericht der Tour vom Oktober 2023



Die Anreise erfolgte diesmal über den Flughafen Tirana den wir mittags erreichten.
Von dort fuhren wir in etwa 3,5Std. mit dem Leihwagen nach Permet ins Hotel.
Abgesehen vom chaotischen Innenstadtverkehr (Abstecher zum Einkauf) war die Strecke gut zu fahren.

 

Ein Video der Kanutour folgt später...


Die Vjosa wurde im Frühjahr 2023 offiziell zum ersten Flussnationalpark ernannt.
Erste positive Auswirkungen sind in Permet und weiteren Orten am Fluss zu erkennen,
es war dort deutlich sauberer als 2019. Es sind mittlerweile viele Mülltonnen vorhanden.
Der Plastikmüll in den Bäumen an der Vjosa wird sicherlich noch viele Jahre zu sehen sein.


Im Ort bestehen gute Einkaufsmöglichkeiten und Gaskartuschen erhielten wir auch, perfekt.
Nach Ankunft im Hotel orderten wir umgehend einen Fahrer für den kommenden Morgen, der uns
die 35km zur Grenze fahren sollte, dafür zahlten wir 50 Euro, das war für uns völlig OK.
Den Leihwagen ließen wir in Permet stehen.


Nach rasanter Anfahrt trugen wir das Gepäck noch etwa 50m weit bis zum Fluss.
An der Einsetzstelle angekommen begrüßte uns ein Otter. Wir setzten etwa 1km unterhalb der
Grenze Albanien/Griechenland an einem Nebenarm ein. 2019 etwa 100m oberhalb am Hauptarm.



Der Pegel lag an der Einsetzstelle etwas höher als 2019, das Wasser war aber genauso klar wie damals.
 

Der Wildfluss bereitet von Beginn an viel Paddelspaß.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Das Kanu und wir im U-Boot-Modus :-) Die Wassermassen drückten das Boot komplett unter die Wasseroberfläche.
Das war eine spannende Etappe und nichts für schwache Nerven. Das sieht hier auf dem Foto so
harmlos aus, die Realität war beeindruckend. Das Baraka mit Gepäck klar am Limit!
 


Die Bewölkung nahm abends schnell zu, wir konnten das Lager aber noch vor dem Regen aufbauen.
 


In der Nacht zogen zwei Gewitterzellen nacheinander über uns hinweg.
Es regnete, blitzte und donnerte die ganze Nacht.
 

Morgens war der Pegel angestiegen und der Fluss brachte so einiges an Gehölz und Unrat mit sich,
somit auch riskant zu fahren. Das Wasser war nun die reinste Schlammbrühe.
 


Wir entschlossen uns morgens die Tour zu unterbrechen, da wir nicht einschätzen konnten, welche Gefahren
uns bis Permet auf dem Fluss erwarteten. Wir riefen im Hotel an und die schickten uns ein Privattaxi
das uns nach Permet brachte. 
 

In Permet übernachteten wir in einem Hotel und trockneten unser Equipment.
Das Essen war großartig und der angebotene Bio-Wein ebenfalls.
 

Die Einheimischen erzählten uns das sich der hohe Pegel nach starken Regefällen etwa 24Std. hält.
So war es auch... am nächsten Morgen starteten wir wieder. Im Fluss schwamm auch kein Gehölz oder
sonstiger Müll mehr, so das wir beruhigt weiter fahren konnten.
 

Abends sahen wir uns den Ort an und genossen den warmen Herbstabend.
 

Nach dem Frühstück brachten wir unsere Sachen zum Fluss runter und weiter ging`s...
 Das Wasser war nach wie vor sehr verschlammt, das änderte sich leider erst
am letzten Paddeltag wieder.

Im Hotelzimmer...Wir haben immer den Durchblick :-)
Das Hotel ist großartig, tolle Atmosphäre und gutes regionales Essen.


 

Nicht immer waren diese schwierig zu fahren Stellen frühzeitig zu erkennen.
Interessant welche Kräfte hier herrschten, das Baraka teilweise unter Wasser...dies erfordert schon einiges.
  


Während dieser Tour sahen wir auch wieder kein einziges Paddelboot, es waren auch so gut wie keine Menschen
am Fluss zu sehen. 2019 badeten nahe der Orte doch so einige im Fluss. Die Wassertemperatur und Farbe lud
dazu allerdings auch nicht ein, braun-graues Wasser unter 20°, :-/!
 

 

Der Fluss "verschlingt" uns immer wieder. Das beladene Boot auf Kurs zu halten und nicht an eine Prallwand
oder Unterspülung zu geraten forderte uns immer wieder.
 Die Fotos geben die Wasserwucht leider nicht so richtig wieder, es ist nur daran zu erkennen,
wie weit das Boot teilweise eintaucht.


 
  

In der Kelcyra-Schlucht sah es auch nicht so gemütlich aus! Nach der wilden Stelle fuhren wir unterhalb des Restaurants ins Kehrwasser und legten das Kanu auf einen Felsen.



Im Restaurant wurde uns lieblos zubereitetes und kaltes Essen serviert, ich esse ohnehin kaum noch Fleisch,
das aber schmeckte gar nicht, bäh! Ich kompensierte das mit viel Cappu und Tee.
 

 

Auf dem Fluss befinden sich nur wenige ruhige Stellen, es geht fast immer wild zu.
 


Der überwiegend graue Himmel und das bräunliche Schlammwasser schmälerten
den Eindruck der eigentlich großartigen landschaftlichen Flussszenerie deutlich.
Das war im Juli 2019 bei den sonnigen Farbkontrasten um ein vielfaches schöner anzusehen.
 

Ein weiteres Nachtlager sehr schön auf einem Kiesberg gelegen.
 Am darauffolgenden Morgen schien endlich mal wieder die Sonne, prima.
Es war nicht kalt während der Tour, tagsüber um 20-22°, zum Paddeln sehr angenehm.


 
 

Bei Tepelena. Der Ort ist bestens von Tirana, Vlora oder Saranda aus mit dem Bus zu erreichen.
 
 

Unsere Nachtlagerlager befanden sich alle sehr schön nahe dem Ufer.
Immer wieder genossen wir die Einsamkeit und Ruhe am Fluss, fantastisch!
 
 
 
  

Bei Aragosta Music beendeten wir unsere Vjosa-Fahrt, da unser Zeitfenster für die Reise  begrenzt war. Von dort fuhren wir mit dem Privat-Shuttle zurück nach Permet ins Hotel.
 

Bevor wir Permet erreichten, legten wir noch eine Mittagspause am Fluss Drinos ein.


Am Tag darauf fuhren wir mit dem Leihwagen zurück nach Tirana
und sahen uns noch die Stadt an.
 Permet ist über Tepelena auch mit dem Bus zu erreichen. Wer an der Grenze AL/GR starten möchte, sucht sich einen Fahrer, das stellt in Permet kein Problem da.

Albanien entließ uns bei bestem Spätsommerwetter. 
 

Mittags erreichten wir den Flughafen und 2,5Std.später landeten wir in Norddeutschland.
Auch unsere 2te Vjosa-Fahrt war wieder ein großartiges Erlebnis.
 Ich werde den Fluss in den nächsten Jahren wieder befahren, vermutlich von
einem neuen Starpunkt in Griechenland aus.
Die Planungen für unsere nächste große Gepäck-Tour im Sommer 2024 laufen schon.
Wenn das Wetter mitspielt, geht es vielleicht nach Lappland auf einen Wildfluss.
 

Kurzes Fazit: Der Fluss paddelt sich bei etwas höherem Wasserstand eigentlich besser.
An einigen Stellen war die Wasserwucht zwar kräftiger als während unserer Sommertour 2019, dafür sind die Fahrrinnen aber nicht so eng und gefährlich.
Viele Steine sind gut überspült und einfach zu überfahren. Einziges Risiko war das trübe Wasser, Steine im Flussbett waren gar nicht zu erkennen,
nur wenn sie deutlich überspült wurden.
Wir fuhren überwiegend durch WW I und II Stellen, es gibt aber auch ein paar IIIer
und während unsere Tour darüber hinaus ein oder zwei noch schwierige Stellen.
Im Wildfluss Vjosa verändert sich das Flussbett auch ständig, wir fanden im Okt 23
eine neue verblockte Stelle vor, die es 2019 nicht gab.
Achtung: Es liegen vereinzelnd auch neue Baumleichen im Fluss!
Bootsempfehlung: Wer den Fluss sicher und problemlos befahren möchte nimmt
ein stabiles WW-Luftboot mit, z.B. Baraka, Outside, Kutlici Rio etc. oder ein Packraft.
Ein Adventure, Scout o.ä. tut es natürlich auch.